Von Januar 2021 an wird Heizen mit fossilen Brennstoffen für private Haushalte in Deutschland teurer. Der Grund: Mit der neuen CO2-Abgabe für fossile Brennstoffe leiten Bund und Länder den Wechsel auf klimafreundliche Heiztechnik ein. Öl- und Gasbrenner kosten mit der neuen Abgabe Jahr für Jahr mehr Geld – klimafreundliche Wärmepumpen immer weniger. Öl- und Gasbrenner raus – umweltfreundliche Heizung rein: Der Staat meint es mit der Energiewende nunmehr ernst. Im Gegenzug hilft die öffentliche Hand schon jetzt mit sehr großzügigen Fördergeldern und erstattet den Bundesbürgern bis zu 45 Prozent der Kosten beim Abwracken alter Ölheizungen.
Kosten für Öl- und Gasheizungen ab 2021
Die Anbieter fossiler Brennstoffe werden künftig einen Preis für die CO2-Emissionen ihrer Ware bezahlen müssen. Wie folgendes Beispiel zeigt wird es schrittweise teurer: Bei Heizöl steigen die Kosten mit der neuen CO2-Abgabe ab 2021 voraussichtlich um 0,8 Cent pro Kilowattstunde. Für eine Durchschnittsfamilie in einem Einfamilienhaus summiert sich das bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh (ca. 2.000 Liter Öl) auf ein Abgabenplus von 160 EUR im ersten Jahr. Bei einer Gasheizung steigt der Preis in dieser Modellrechnung um 0,6 Cent pro Kilowattstunde und kostet den Haushalt im ersten Jahr 120 EUR mehr.
Heizung der Zukunft „Wärmepume“ wird günstiger
Ganz anders der Trend bei Wärmepumpensystemen, die wie ein „umgekehrter Kühlschrank“ arbeiten. Sie werden mit Strom betrieben und nutzen zum Heizen kostenlose Umweltenergie. Und der Strom ist von der neuen CO2-Abgabe nicht betroffen, weil im Strompreis seit Jahrzehnten eine CO2-Abgabe enthalten ist. Im Gegenteil: Die Einnahmen aus der CO2-Abgabe werden für die Absenkung der EEG-Umlage und damit des Strompreises eingesetzt. Kommt der Strom für das Wärmepumpensystem sogar vom eigenen Dach, lassen sich die Ausgaben für Heizen, Duschen und Baden noch einmal deutlich senken.
Die Bürgerinnen und Bürger haben die Chance, für die Energiewende im Heizungskeller sehr umfangreiche Förderung zu nutzen. Die Verbraucher sollten jedoch sorgfältig planen: Laut einer Erhebung des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie sind über die Hälfte der Heizungen 20 Jahre alt oder älter. Hier kann schnelles Handeln erforderlich sein: Nach Ablauf von 30 Betriebsjahren unterliegen manche Ölheizungen einer gesetzlichen Austauschpflicht, dann ist keine Förderung mehr möglich.